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Magdeburg gedenkt.

DATUM

Heute ist ein Tag der Trauer.

Am 20. Dezember vergangenen Jahres zerbrach das Leben vieler Menschen in Magdeburg. Es war der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt, der viele seiner Besucher*innen für immer zeichnete. Tote, körperlich verletzte Menschen und bleibende seelische Schäden. Dieser Tag hat Leid über viele Menschen gebracht. Anteilnahme und die Begleitung dieser Trauer durch die Stadtgesellschaft prägten das vergangene Jahr. Diese Trauer hat hier an der Johanneskirche ihren guten Ort in unserer Stadt.

Heute ist ein Tag der Dankbarkeit.

Zugleich ist heute ein Tag der Dankbarkeit. In den Stunden, Tagen und Wochen nach dem Anschlag haben Rettungskräfte, Ersthelfer*innen, Ärzt*innen, Pfleger*innen, haben Polizist*innen und Seelsorger*innen alles gegeben, um Leben zu retten, zu bewahren, zu trösten, zu helfen, zu begleiten, und Beistand zu leisten, dass die Verwundeten versorgt sind und niemand mit dem Erlebten allein bleibt. Der Dank dafür reicht über den Tag des Anschlages hinaus und schließt alle ein, die sich bis heute um jene kümmern, die schwer an den Geschehnissen zu tragen haben.

Heute ist ein Tag des Zusammenhalts.

Heute ist aber auch ein Tag des Zusammenhalts. In den Tagen nach dem Anschlag geschah, was nicht hätte passieren dürfen: rassistische Gewalt brach sich bahn, Menschen mit Migrationsgeschichte erfuhren blanken Hass und Verachtung. Sie leben in Angst davor, dass sie beständig Ausgrenzung, Diskriminierung, Erniedrigung und Gewalt ausgesetzt sind.

Dem gilt es den Zusammenhalt der Stadtgesellschaft entgegenzusetzen. Allen Menschen, die gemeinsam das Gesicht dieser Stadt prägen, gilt unser Respekt, unsere Solidarität. Die Stadt, das sind alle, die hier leben, und die für ein respektvolles Miteinander eintreten.

Heute ist ein Tag des Gedenkens.

Gedenken kennt und hat viele Formen. Aber das Gedenken sollte nicht für eine politische Agenda der Feindschaft gegenüber Menschen mit Migrationsgeschichte missbraucht werden. Das Gedenken darf keine Plattform für Rassismus sein. Unser Gedenken stellt die Opfer und Betroffenen des Anschlags in den Mittelpunkt. Zu Ihnen gehen heute unsere Gedanken.