Fünf Empfehlungen zum Umgang mit den Erfolgen der AfD in Ostdeutschland
1. Demokratisches Agenda-Setting. Die AfD, ihre Inhalte und die Motive ihrer Wähler:innen dominieren erneut den politischen Diskurs nach der Wahl. Das muss enden! Demokratische Akteur:innen müssen sich vom Agenda-Setting der AfD ab- sowie eigenen Themen und Inhalten zuwenden.
2. Wahrnehmung der Engagierten vor Ort. Gegen den Fatalismus des verlorenen Ostens ist es notwendig, der Vielgestaltigkeit der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland Sichtbarkeit und Reichweite zu verschaffen.
3. Ländliche Räume stärken. Demokratisches Engagement in Ostdeutschland muss von den Klein- und Mittelstädten, vor allem aber von den ländlichen Räumen her gedacht und gestärkt werden. Demokratisches Engagement lebt hier von Einzelpersonen und Netzwerkstrukturen – nicht von Großorganisationen und ihren Kampagnen.
4. Fokussierung der politischen Bildung. Es gilt, politische und Demokratie-Bildung zu intensivieren – mit Fokus auf den Horizont ostdeutscher Demokratie-Geschichte. Es müssen Narrative und Praktiken entwickelt werden, die die Erfahrungen in Ostdeutschland spiegeln statt sie zu übergehen.
5. Solidarität organisieren. Jene, die sich in den Kommunen Ostdeutschlands für eine offene Gesellschaft engagieren, brauchen Unterstützung und Solidarität, ebenso wie Betroffene rechter Gewalt. Ihre Bedarfe müssen wahrgenommen, ihr Agieren gestärkt werden.
David Begrich/Pascal Begrich