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Tag der Erinnerung an Alberto Adriano und alle Opfer rechter Gewalt am 11. Juni 2021
Plakat zum Tag der Erinnerung an die Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt am 11. Juni 2021

DATUM

Plakat zum Tag der Erinnerung an die Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt am 11. Juni 2021Pressemitteilung des Multikulturellen Zentrums Dessau:
Gedenkaktionen in Dessau, Halberstadt, Halle und Magdeburg | Online- und Radioformate

Wie jedes Jahr wird am 11. Juni in Dessau an den Gedenkorten für Alberto Adriano und Hans-Joachim Sbrzesny öffentlich gedacht, auf Einladung des Multikulturellen Zentrums und der Vorbereitungsgruppe zum Tag der Erinnerung. Dazu sind um 14 Uhr an der Stele im Stadtpark und um 15 Uhr an der Parkbank am Hauptbahnhof zivilgesellschaftliche Akteur*innen, engagierte Bürger*innen und Vertreter*innen politischer Parteien oder Institutionen sowie die allgemeine Öffentlichkeit eingeladen. Vor Ort sein werden auch Vertreter*innen der Strukturen der Mobilen Opferberatung in Sachsen-Anhalt in Trägerschaft von Miteinander e.V., des Flüchtlingsrates Sachsen-Anhalt, der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt, des Alternativen Jugendzentrums Dessau und andere, sowie Vertreter*innen der demokratischen Parteien in Land und Kommune und der Stadt Dessau-Roßlau, darunter Oberbürgermeister Kuras. Es gelten die etablierten Hygieneregeln.

Im Harz, in Halberstadt, erinnern das Soziokulturelle Zentrum Zora, das Bündnis Bunter Harz und der Dachverein Reichenstraße e.V. mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung zum Tag der Erinnerung von 13 bis 15 Uhr an Helmut Sackers (✝2000) und Eberhart Tennstedt (✝1994), zwei aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwundene Opfer rechter Morde.

In Halle-Neustadt werden migrantische Aktivist*innen von Migrants‘ Voices und vom Multikulturellen Zentrum anlässlich des Tages der Erinnerung an einem Infostand für die migrantische Community Halles Informationen zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt, zum Mord an Jörg Danek (✝1999) in Halle-Neustadt und zu Möglichkeiten des Erkennens von und Verhaltens bei rechten Angriffen verteilen – sowie zu Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen.

In Magdeburg wird der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt anlässlich des Tages der Erinnerung 2021 zusammen mit dem Miteinander e.V. und dem Bündnis gegen Rechts eine Gedenkaktion durchführen, die an Torsten Lamprecht (✝1992), Frank Böttcher (✝1997) und Rick Langenstein (✝2008) erinnern wird. Auch in einigen anderen Orten in Sachsen-Anhalt wird es individuelle Blumenniederlegungen im Gedenken an Todesopfer rechter Gewalt geben.

Weitere Informationen finden sich auf der Themenseite zum „Tag der Erinnerung“ sowie am Freitag auch auf Twitter bei @warumadriano und unter den hashtags #warumadriano und #tagdererinnerung.

Radio-Berichterstattung und Audio-Feature „Warum Adriano?“

Am 11. Juni 2021 wird es eine Sonderberichterstattung zum Tag der Erinnerung auf dem Sender Radio Corax 95,9 FM geben, und zwar im Morgenmagazin von 9-10 Uhr und im Mittagsmagazin von 13-14.30 Uhr. Im Programm, das von der Tagesaktuellen Redaktion des Senders zusammen mit dem Multikulturellen Zentrum vorbereitet wurde, wird auch in Liveschalten aus Dessau, Halberstadt oder Halle-Neustadt von den Gedenkaktionen berichtet. Die Sonderberichterstattung wurde auch von den Freien Radios in Berlin (88,4 UKW) und Potsdam (90,7 UKW) übernommen und ausgestrahlt.

Zudem wird das große Audiofeature „Warum Adriano?“ von 14.37 bis 17.00 Uhr in voller Länge auf Radio Corax 95,9 FM ausgestrahlt.

Vorstellung der Broschüre „Warum Adriano?“

​Am 11. Juni 2021 wird es von 11-12 Uhr eine Vorstellung der anläßlich des 20. Jahrestages der Ermordung von Alberto Adriano erstellten Broschüre „Warum Adriano? Der Mord an Alberto Adriano und migrantische Erinnerungsarbeit in Dessau 2000-2020“ geben, die zugleich digital veröffentlicht wird. Die Präsentation findet im Webinarformat statt, mit dem Vorstand des Multikulturellen Zentrums, Sher Shah Akbari, dem Gründungsmitglied und Geschäftsführer Razak Minhel sowie seinem Stellvertreter, Hans Goldenbaum. Die Broschüre beschäftigt sich aus Perspektive des Multikulturellen Zentrums mit dem Mord an Alberto Adriano und seinen Folgen und Wirkungen in der Stadt Dessau wie in Deutschland insgesamt. Dabei werden die unmittelbaren Reaktionen in der migrantischen Community, in der Stadt oder auf Bundesebene, die juristische Aufarbeitung sowie die folgenden politischen, künstlerischen oder soziokulturellen Reaktionen und Bezugnahmen in den Blick genommen, ebenso wie die komplexe und schwierige Rolle der migrantischen Akteure in der Erinnerungsarbeit, die sich in den letzten 20 Jahren deutlich gewandelt hat.

Interessierte Medienvertreter*innen und Wissenschaftler*innen sowie alle weiteren Interessierten sind ebenso wie Engagierte und Interessierte dazu eingeladen, melden Sie sich bitte unter community@multikulti-dessau.de kurz an.