Fachliche und politische Konsequenzen für die Jugendarbeit mit rechten Jugendliche – abgeleitet aus der zurückliegenden Praxis in Sachsen-Anhalt
Hrsg.: Titus Simon in Zusammenarbeit der Hochschule Magdeburg Stendal (FH) mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und Miteinander e.V. Magdeburg 2005: Verlag der Erich-Weinert-Buchhandlung. – 140 S.(Magdeburger Reihe ; Bd. 16), ISBN 3-933999-16-2
Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg wurde im Herbst 2004 einmal mehr der Theorie vom wellenförmigen Verlauf der Diskurse um Jugendgewalt und Rechtsextremismus Folge geleistet. Die Auseinandersetzung um Ursachen, Umfang und Ausdrucksformen von antisemitischen, rassistischen oder rechtsextremen Denk- und Handlungsmustern vollzieht sich schon seit den 70er Jahren im Spannungsfeld zwischen Bagatellisierung und Dramatisierung, zwischen Wegschauen und Alarmismus. Gesellschaftliche und pädagogische Antworten hätten sich aber auf einem schmalen Grat zwischen überstarker Dramatisierung und oftmals reflexartig auftretender Bagatellisierung zu bewegen. Ehe für Ostdeutschland zum wiederholten Male falsche Antworten auf alte und neue Ausdrucksformen des jugendlichen Rechtsextremismus gegeben werden, ist es geboten, die gemachten Erfahrungen in früheren Projektzusammenhängen kritisch zu reflektieren und in einer Weise auszuwerten, die künftig verbesserte Handlungsansätze möglich werden lässt. Der hiermit vorgelegte Band soll einen Beitrag hierzu leisten. Er ist so aufgebaut, dass in einem ersten Teil „Spurensicherungen“ zu der in der Vergangenheit geleisteten Jugendarbeit mit rechten Jugendlichen vorgelegt werden. An diese Deskriptionen knüpft ein zweiter Teil an, in dem vier Experten den Fragen nachgehen: Kann pädagogische Arbeit mit „rechten Jugendlichen“ überhaupt geleistet werden? Und wenn ja, was sind dafür notwendige Bedingungen und Konzepte?